Es ist doch in solchen Situationen immer das Gleiche; der Abreisetermin rückt immer näher, aber die To-do-Liste wird nicht kürzer. Im Gegenteil. Eine Position oben abgestrichen, unter zwei neue hinzugefügt.

Es flogen jedenfalls auf der Werftinsel reichlich die Späne, als Alex sich der Holzarbeiten annahm. Kojenbretter und Bücherregalleisten entstanden. Reichlich Gehirnschmalz floss in die Konstruktion eines Cockpittisches.

Auf so einem Boot gibt es ja keinen rechten Winkel, was einen akribischen Tischler schon ein bissschen an den Rand bringt. Jedes Teil muss individuell eingepasst werden. Nach zwei vollen Wochenenden stand ich mit einen Berg von Teilen in meiner Wohnung, um alles zu lackieren. Von der Küche bis in die Badewanne war alles vollgestellt. Der Schlaf in den Nächten ist wegen der Lackausdünstungen besonders tief und erholsam. Durch die offenen Fenster ließ sich der Pappelsamen gern auf den frisch lackierten Flächen nieder. Aber, irgendwie fanden die Sachen doch wieder den Weg zum Schiff.

Die Teile habe ich inzwischen zwar verbaut, es fehlt noch ein bisschen am Feinschliff, jedoch die Erweiterung der Elektrik und der Wasseranlage bleiben Baustellen. Die Feststellung nachdem ich zwei weitere Wochen in Stettin gearbeitet habe!

Leider konnte auch die Wrft nicht liefern. Der Versuch hier noch Biminis anfertigen zu lassen ist an mangelnden Kapazitäten der in Frage kommenden Metallfirmen gescheitert. Das könnte jetzt frühestens noch auf Lanzarote klappen.

Positiv ist, dass die Segel ein weiteres Mal überholt wurden und der neue, etwas zu kleine Genaker eine Bahn Segeltuch zusätzlich bekommen hat.

So wird die Bauphase wohl unterwegs noch ein bisschen anhalten. Auch keine wirklich neue Erfahrung bei solchen Projekten.

Bis zu Abreise am kommenden Dienstag muss jedoch zwingend das Chaos im Schiff irgendwie in geordenete Bahnen gelenkt werden. Soll heißen, all die Sachen, von denen ich meine, sie sollten die Reise mitmachen, müssen so einen Platz an Bord finden, dass für Mitsegler und Verpflegung noch Platz bleibt, ohnen dass das Schiff wegen Überladung schon in der Hafeneinfahrt kentert. Historische Beispiele sind hinlänglich bekannt.