Leicht plätschert die Welle des moderaten Westwindes gegen das Heck in der Marina.

Die Grautöne staffeln die Berge der Sierra Nevada gegen den Horizont.

Die Sonne geht in einem rötlichen Himmel unter.

Die Saison 2023 hat ihren Abschluss mit dem letzten Törn von Valencia nach Almerimar gefunden.

Ein Abschlusstörn, der sich von den bisher hier im Herbst 2023 gemachten Erfahrungen, sowohl wettertechnisch, als auch in der Crew unterschied.

In diesem Herbst im Mittelmeer scheint nichts so zu sein, wie ich das Segeln aus dem letzten Jahrtausend um diese Jahreszeit hier kannte.

 Entspanntes Segeln mit kleinen Badestopps inclusive.

 Baden könnte man noch gehen, wenn man das wollte. Wassertemperaturen über die 20 Grad gäben das her.

Die Tour von Marseille nach Barcelona begann mit dem Einkauf.

Da ist es immer wieder spannend für mich, welche Schwerpunkte die Crews setzen.

Süßes oder kräftiges Frühstück?

Fleisch, vegetarisch oder vegan?

Wasser, Wein oder doch Bier?

Oder, am besten, der Liegeplatz liegt direkt vor dem Hafenrestaurant?

Welche Unverträglichkeiten oder Allergien gibt es?

Hier passte die Mischung ohne Stress.

Einzig der Wunsch nach einer Fischplatte größeren Ausmaßes wurde schon in Marseille in die Welt gesetzt.

Im Herbst schwimmt das Schiffchen endlich wieder und ich bin stolz, wie schön blau der Rumpf das Wasser spiegelt.

Anscheinend ist Segeln immer irgendwie mit Arbeit verbunden. Bei mir jedenfalls.

Im Frühjahr hatte ich mir vorgenommen das Unterwasserschiff komplett von den Schichten der diversen Antifouling Anstriche zu befreien. Die hatte ich größtenteils schon mitgekauft.

Schleifen? Ein irrsinniger Aufwand. Sandstrahlen? Zu teuer.

Es blieb die Abziehklinge in Handarbeit.

Nach der Coronabremse in 2020 kann in 2021 endlich mal wieder ein bisschen gesegelt werden, obwohl auch die Saisonplanung 2021 unter den Einschränkungen durch Corona leidet.

Das Schiff bleibt daher im Mittelmeer und geht nicht nach Island.

Geplant ist eine Runde von Almerimar über Mallorca, Barcelona zurück nach Almerimar.

Die Weihnachtsvöllerei ist vorbei, der Rutsch ins Neue Jahr ist gelungen und schon wirft die neue Saison in Form von Arbeit am Schiff ihre Schatten voraus.

Zwar ist kalendarisch noch Winter, aber der findet bei uns ja nur in abgeschwächter Form statt. In Andalusien herrschen dagegen schon fast wieder frühlingshafte Wetterbedingungen, sodass nichts gegen den Subotnik am Schiff bereits im Februar spricht.

Bereits am Flughafen musste ich mich mit T-Shirt und Sonnenbrille an die meteorologischen Gegebenheiten anpassen. Pünktlich morgens um acht standen die Marineros am Schiff, um mit den Leinen behilflich zu sein. Das Schiff wurde bereits am Kran erwartet.

Der letzte Törn der Saison steht an.

Leider herrscht im avisierten Zeitraum entweder totale Flaute oder Starkwind.

Wir beschließen einen Kurztrip von Almerimar ins Naturschutzgebiet Gabo de Gata, in die Ankerbucht Puerto Genoves.

Durch die auflaufende Dünung, bei 7 Bft. aus W, in der Hafeneinfahrt geht es los. Es gibt die ersten skeptischen Gesichter.

Alles gut!

Das bei strahlendem Sonnenschein.