Schnell noch die passende Gastlandfahne gekauft und dann ab, Richtung Norden, nach Domenica.

Auch bei der Insel ist die Sicherheit am Ankerplatz ein Thema. Nach den aktuellsten Meldungen im Netz hat sich da aber in letzter Zeit einiges getan. In Portsmouth, im Norden der Insel, hat sich eine Gruppe gegründet (P.A.Y.S., Portsmouth Accociation for Yacht Service), die Moorings in der Rupert Bay ausgelegt hat, Service anbietet und auch für Sicherheit sorgt.

Der Plan war schon genial.

Zu Sylvester sich in eine Ankerbucht gegenüber Fort de France zu legen und sich von dort das große Sylvester Feuerwerk anzusehen. Vor Ort, in der Bucht vor Anker, wurden von den frankophil bewanderten erste Zweifel geäußert. Woran? Am Feuerwerk! Wenn man sich recht erinnerte, findet das wohl in Frankreich nicht statt.

Letztendlich wurden die Zweifel durch das vorhandene Anzeigenblättchen „Caribbean Compass“ bestätigt. Feuerwerk war gestern, am 30.12., weil „Family Evening“ mit offenen Geschäften bis in die Nacht.

Und nun?

Da sich St. Luca und St. Vincent im November weitere Punkte auf der Kriminalitätsstatistik erarbeitet haben, beschließen wir, die Inseln auszulassen und gleich auf die Grenadinen zu segeln. Das Schiff bei Carrefour noch einmal richtig vollgebunkert und los.

Um nicht in die Windschatten der Inseln zu geraten und um die gesamte Strecke segeln zu können, geht es auf der Atlantikseite, der Luvseite, von St. Luca und St. Vicente entlang. Nach der Abdeckung von Martinique steht wieder die Atlantikwelle und mit dem bekannten ENE 5 Bft. rauschen wir durch die Nacht. Da wir schneller sind, als geplant, wird nicht in Bequia einklariert, sondern gleich in Clifton Harbour/Union Island, wo wir kurz nach 6 Uhr morgens an der Mooring liegen.

Am Morgen nach der Ankunft mussten wir von der Tanke weg an eine Mooring. Diue letzte, die noch frei war. Hafen und Bucht knüppeldick mit Booten belegt. Über Funk konnten wir mithören, wie nicht nur wir, sondern auch weitere ankommende Boote auf der Suche nach einem Platz vertröstet wurden. Die Damen im Marinabüro waren sehr bemüht, aber die Hauptsaison war angebrochen und alles mit den lokalen Charterern belegt. 80% der weltweiten Katamaranproduktion schien hier versammelt und wartete auf Kundschaft. Da bleibt für einen Monohull nicht mehr allzu viel Platz übrig. Uns wurde nach zwei Tagen empfohlen es in einer neuen Marina vor Fort de France zu versuchen. Ein Anruf sicherte einen Platz. Ein Teil der Crew segelt hin, der andere folgt mit dem Leihwagen.

Viel Sonne und wenig  Wind bestimmt die erste Halbzeit des Törns über den Atlantik. Wir fahren ein Dreiwachsystem. Drei Stunden in der Nacht, fünf am Tag. Ich allein, die Anderen zu zweit. Gerechnet wird in UTC, sodass sich in den Wachen die Hell- und Dunkelstunden auf dem Weg nach Westen verschieben. Aber bereits kurz nach Sonnenaufgang hat die Sonne schon viel Kraft und der Sonnenschutz bekommt eine große Bedeutung. Da es mit den Biminis weder in Polen, noch auf den Kanaren geklappt hat, wird aus den auf Lanzarote bei Ikea gekauften Tuchbahnen improvisiert. Schön ist anderes, aber das Ergebnis zählt: Schatten.

Nach diversen Tagen weiterer Schrauberei am Schiff und einem Monstereinkauf ging es dann auch mal Richtung Kapverden los. Leider war die Wettervorhersage nicht berauschend. Eher Schwachwind bis hin zur Flaute auf der Hälfte der Strecke.

Der erste Tag ging flott voran. Im Schnitt mit 7 Knoten.

Der Kurs führte östlich der Kanaren vorbei. Fuerteventura und Gran Canaria verschwanden hinter dem Horizont.

Dann wurde es gemächlicher. Der Wind kam schwach achterlich und so war der Genaker der Antrieb der Wahl. Das sollte bis zu den Kapverden so bleiben.

Diese Runde stand unter anderen Vorzeichen, als die erste Kanaren rund.

Segeln, wandern und Essen.

So wurde der Törnplan entsprechend gestaltet.

Segeln nach Teneriffa und Gomera zum Wandern. Der Rest, seglerische Zwischenstationen.

Murro Jable/Fuerteventura muss als Selbstzweck nicht sein nicht sein. Als Hafen dann doch, auf dem Weg nach Süden. Jedoch kein wirklich guter Liegeplatz für Tshotsholoza.

Montag, um 08.30 Uhr hatte ich den Krantermin.

„Bitte vorwärts in die Box.“

Die Truppe um den Vorarbeiter Fidel hat reichlich Erfahrung und agiert ausgesprochen souverän.

Tshotsholoza steht hoch und trocken.

Neben den netten und hilfsbereiten Leuten hat die Werft zwei entscheidende Vorteile; ich kann auf dem Schiff wohnen und selbst am Schiff arbeiten.

Eigentlich sollte das Schiff ja hier nur noch einmal kurz aus dem Wasser. Aus Sicherheitsgründen vor den langen Törns. Ich hatte aber auch irgendwie ein komisches Gefühl, da ich beim Segeln gesehen hatte, dass die Mittenmarkierung auf den Ruderrad, ein türkischer Bund, deutlich zu sehr aus der Mitte war. Da stimmte die Ruderlage nicht mehr. Auch waren am Ruder größere Flächen an Bewuchs zu sehen.