Schnell noch die passende Gastlandfahne gekauft und dann ab, Richtung Norden, nach Domenica.

Auch bei der Insel ist die Sicherheit am Ankerplatz ein Thema. Nach den aktuellsten Meldungen im Netz hat sich da aber in letzter Zeit einiges getan. In Portsmouth, im Norden der Insel, hat sich eine Gruppe gegründet (P.A.Y.S., Portsmouth Accociation for Yacht Service), die Moorings in der Rupert Bay ausgelegt hat, Service anbietet und auch für Sicherheit sorgt.

Es wird eine schnelle Reise hinüber. Als wir im letzten Dämmerlicht in die Bucht einlaufen schießt bereits ein offenes Motorboot der P.A.Y.S. auf uns zu und führt uns an eine freie Mooring. Alexis schmeißt den Service. Als wir ihn dafür bezahlen wollen, wird es ernst. „Man, I will tell you, how it will work in here!” Er lässt sich nicht bezahlen. Das läuft hier unter der Bezeichnung „Tip“. Also keine Bezahlung, sondern ein Trinkgeld. Stolz, klar definiert.

Er ist auch am nächsten Morgen zu Stelle, um uns zur Zollstelle zum Einklarieren zu kutschieren. Hätten wir ohne Anleitung nur mit viele Mühe hinter dem kleinen kommerziellen Kai auf der anderen Buchtseite gefunden.

Nach dem Rüffel gestern, gibt es dafür ein Trinkgeld.

Verhandelt wird dann auch noch der Inselausflug. Nach der Erfahrung auf St. Lucia, wo wir einen Leihwagen hatten, der zum Schluss genauso teuer war, wie eine Taxirundfahrt, wird es jetzt eine Taxirundfahrt. Das passende Taxi mit Fahrer ist natürlich zur Hand.

„Call me James.“ Ist wohl eher das Arbeitssynonym, denn der wahre Name unseres Fahrers mir den Rastalocken unter der Wollmütze. Redegewand erfahren wir auf der Tour die Historie der Insel von den Kariben, über Columbus bis zu den Ansätzen von sanftem Tourismus auf der Insel, um den reichen Naturschatz zu erhalten. Damit verbunden die Umstellung von der Landwirtschaft auf die Einnahmen aus dem Tourismus, auch ohne kilometerlange Sandstrände und Hotelkomplexe. Aus allem klingt der Stolz Dominicaner zu sein. Ein Bierstopp ist auf der Runde auch fällig. Im Sonnenschutz vor einer Bretterbude am Straßenrand werden die Dominosteine von ein paar Locals auf den Tisch gehauen: Dazu dröhnen die Reggaerhythmen. Neben dem Bier wird auch mal wieder eine „Bob Marley Zigarette“ angeboten. Perfekt gedreht kommt der Joint aus der Tasche wird jedoch dankend abgelehnt. Na dann, „Have a nice day“.

Zum Lunch geht es in eine Lokalität in die auch schon Präsident Obama geführt wurde. „Die beste lokale Küche mit dem karibischen Klischeeblick auf Küste und Atlantik“, meint James. Der Wirt offeriert eine ganze Batterie hochprozentiges aus den Ingredienzien der Insel. Inhalt und Wirkung von Lemone über Tabak bis zur Stärkung der Manneskraft. Diese Flasche war besonders groß. Wohl um die Nachfrage zu decken. Alles selbst angerührt. Wir dürfen einiges probieren.

Der weitere Weg schraubt sich von der Ost- an die Westküste über die Berge und durch den Regenwald. Zwischendurch immer wieder Hinweise auf zerstörte Brücken und Straßen. Die immer noch sichtbaren Auswirkungen des Hurrikans Erika, der 2015 über die Insel fegte.

 


 Mit einem Sundowner incl. Strand, Palme, Ankerbucht vor Sonnenuntergang klingt der Tag aus.

Am Morgen kurzes Resüme. Hier hätte man einen Leihwagen nehmen sollen. Sicher gleich viel gesehen, aber mehr Stopps eingelegt und hier sicher die preiswerte Alternative. Aber auch eine unbedingt sehenswerte Insel, wenn man keine großen Sandstrände braucht.

Es geht am nächsten Tag zurück.

Den Ankerversuch vor St. Pierre/Martinique breche ich ab. Die schmale Reede ist schon voll und es steht mir hier viel zu viel Schwell. Dann lieber noch eine Stunde weiter bis vor Fort de France und ruhig liegen. So ist es dann auch.

Hatte bei unserer Ankunft ein Kreuzfahrer gerade abgelegt, so ist am Morgen schon der nächste da. In der nächsten Ankerbucht,. Petit Anse, könnten dazu die Gegensätze nicht größer sein. Neben uns ankert ein spanischer Seelenverkäufer, besetzt mit fünf jungen Seglerinnen und Seglern. Ein Topf Farbe zur Restauration wäre für das Stahlschiff zu wenig. Es schwamm und die Stimmung schien auch nicht schlecht zu sein. Respekt.