Ein paar Tage Luxus in der Charleston City Marina müssen schon sein, um die Stimmung hoch zu halten. Eine warme Dusche, Wärme im Schiff und einen sicheren Liegeplatz erkauft man sich. Dazu gibt es noch einen kostenlosen Shuttle in die Stadt, zum Supermarkt oder, einmal täglich, zu West Marine. Natürlich wird man auch wieder abgeholt.

Die gute Nachricht vorweg: Das Schiff habe ich nach vier Wochen vor Anker, ohne Aufsicht, schwimmend und wohlbehalten in Port Washington wieder angetroffen. Die schlechte hinterher: Der Geschädigte aus Belfast ist, mit der erfolgten Schadensabwicklung über die Versicherung, nicht zufrieden und meint nun, mich auf weitere 10.000 $ verklagen zu müssen.

Der Törn von Belfast nach New York, eine inzwischen vertraute Tour, von Maine, nach Boston, dann durch den Cape Cod Canal, an Newport/Rhode Island vorbei, den Long Island Sound hinauf, bis nach Port Washington. So war es dann auch. In einer Mischung zwischen Segeln und Motoren, wegen des teilweise schwachen Windes, ging es voran. Nette Crew, gute Küche.

Gut einen Monat hat die seglerische Pause zwischen meine Rückkehr nach Belfast und der Ankunft neuer Mitsegler gedauert. Das Schiff hat davon die meiste Zeit vor dem Hafen vor Anker gelegen. Genutzt habe ich die Zeit, um all die großen und vielen kleine Reparaturen durchzuführe, die einfach unterwegs anfallen und nicht gleich in Angriff genommen werden können, wenn das Schiff dauerhaft bewegt wird.

Zurück in Eastport, USA, suchte ich hier wieder das Büro der Home and Border Protection auf, um einzuklarieren. Das Schild in der Tür verkündete Öffnungszeiten von Dienstag bis Samstag. Heute ist Dienstag und trotzdem geschlossen. Unter der ausgehängten Telefonnummer meldete sich nur der Anrufbeantworter. Nach den gemachten Erfahrungen wollte ich nicht unverrichteter Dinge wieder abziehen. Im Erdgeschoss des Zollhauses ist das Büro der Touristeninformation.

Wieder unterwegs.

Nach den aufregenden Tagen in Belfast lasse ich die Werft hinter mir und segele bei nur schwachem Wind durch eine beindruckende Gegend. Größere und kleinere Inseln liegen im Wasser. Die Ufer und Berge dahinter sind dicht mit Tannen bewaldet. Immer wieder blitzen die Dächer von Ferienhäusern in US-Ausmaßen durch. Es müssen Ferienhäuser sein. Viele von ihnen sind noch dicht verschlossen. 

Zweimal fuhr mir der Schrecken in die Glieder: Erstens teilte mir die Versicherung mit, dass kein Versicherungsschutz bestände und zweitens, der Geschädigte machte eine Forderung von knapp 100.000,-$ auf.

Aber, der Reihe nach.

Auf diesem Rückflug zum Schiff war das immer wieder kehrende Problem extrem. Mit nur einer Unterhose und ein Paar Sandalen wog die Tasche knapp 28 kg. Der Rest waren Ersatzteile und reparierte Geräte. Dabei hatte ich schon wieder ausgepackt. Das musste jedenfalls alles mit.