Gut, mal wieder im eigenen Bett zu schlafen.

Der Weg dahin führte von Lagos über Frankfurt. Da fand sich der etwas abgeranzte Segler am Abend im Flieger mit den gesamten Business-Hosenanzügen und Sakkos tragenden, ganz wichtigen, Mitmenschen der Nation wieder. Die Stewardessen waren am Verzweifeln: „Wir habe 191 Plätze. Wenn alle mit zwei bis drei Handgepäckstücken kommt, kann es so viel Platz in den Ablage nicht geben. Bitte am Eingang abstellen. Die müssen in den Frachtraum.“

Da war was los!

Jeder meinte, sein Stück würde noch passen.

 

Mit der Frühmaschine zurück, die gleiche Klientel.

Dann die Anzeige im Warteraum, dass die Maschine Verspätung hat.

Leichte Unruhe macht sich breit. Die Handys werden hoch

gerissen.

Es folgt, bereits nach den offiziellen Abflugtermin, die Ansage, dass die Maschine an einem anderen Gate andockt. Man möge sich bitte noch einmal durch die Sicherheit dorthin begeben.

Wie eine Sturmflut brechen die Anzugträger mit ihren rollenden und hoch behängten „Handgepäckstücken“ in der Sicherheitskontrolle ein. Dort weiß man von gar nichts.

Als alle durch sind und sich wieder sortiert haben, die Ansage, dass die Maschine wegen eines technischen Defekts ausfällt. Man möge sich draußen an den Schaltern um Ersatzflüge bemühen.

Der Flughafentsunami erreichte seinen Höhepunkt.

 

Da ich mein Gepäck, eine Tasche, mit 23kg Ersatzteilen und zwei T-Shirts, aufgegeben hatte, brauchte es etliche Zeit, bis ich die wieder hatte. Das wurde zum Vorteil, da die Businessabteilung an einem anderen Schalter kämpfte und ich relativ leicht einen Flug über Zürich buchen konnte.

Das Gepäck kommt mit!

Zum dritten Mal durch die Sicherheitskontrolle.

Beim ersten Mal wurde ich wegen meines mit Elektronik vollen Rucksacks auf Sprengsoff untersucht.

Der Zweite ließ mich den Sack auspacken, auf der Suche nach einer metallischen Hülse.

Der dritte Flugschützer war damit beschäftigt, seiner Kollegin die neuen Tattoos zu zeigen. Mein Rucksack wurde nicht beachtet.

Ich war kurz davor, mich zu beschweren.

 

Was zu erwarten war; in Faro war meine Tasche nicht da.

Auch gut, brauche ich das schwere Ding nicht zum Schiff zu schleppen, sondern bekomme es geliefert. Es brauchte allerdings etwas Mühe, die Damen am Schalter davon zu überzeugen, die Sachen auf ein Schiff und nicht ins Hotel zu liefern.

 

Der Flughafenbus ist eigentlich der Bus von Faro zum Strand, der einen kleinen Schlenker über den Flughafen fährt. Entsprechend werden die Koffer zwischen die Badeenten geschoben. Kind und Kegel sind an Bord. Dann steigt der Fahrscheinkontrolleur zu. Das läuft aber anders, als bei uns. Es wird reichlich diskutiert, warum der Fahrschein, den man eben noch hatte, nun weg ist. Der Boden wird abgesucht. Es nützt nichts.

Es werden nun keine Personalien festgestellt oder 60,-€ fällig, sondern, vorn beim Fahrer, werden 2,22€ nachgelöst.

Bei der Familie war der Kontrolleur der Meinung, dass auch für den Jüngsten bezahlt werden muss. Das sah der Fahrer offensichtlich anders und ließ die Familie einfach vorn aussteigen.

 

Nachdem dann  die Tasche in Lagos eingetroffen war, wurde ich fleißig. Allerdings unter verschärften Bedingungen. Arbeiten in der Sauna bei über 30 Grad ohne Aufguss. Zum Törn auf die Kanaren sollte das Schiff in einem Zustand sein, wie für die Atlantiküberquerung, um alles zu testen.

Nachtbeleuchtung geht, Windgenerator steht und funktioniert, die Kurzwellenanlage ist betriebsbereit, Lüfter sind im Schiff montiert und all die anderen vielen Kleinigkeiten.

Auch die neuen Segel trafen noch rechtzeitig ein und es ging los.