Zum Abschied aus Lagos geraten wir in den Auslauf zum Start der Fun-Regatta, welche die Briten vor Ort für die „Langzeitler“ organisieren. Der Start der Social Events für die, die hier überwintern.

Jedenfalls werden wir von passierenden Booten mit Wasserbomben in Form gefüllter Luftballons eingedeckt. Leider ist unsere Wasserpumpgun nicht einsatzbereit, da mit solcher „Heimtücke“ nicht zu rechnen war, sodass wir nur die nicht an Deck oder an uns geplatzten Exemplare zurückzuwerfen können. Das allgemeine Gelächter steigert sich noch, als auf dem Nebenschiff bemerkt wird, dass wir wohl, ob solcher schlechten Vorbereitung, nicht zum Regattatross gehören können.


Der Wind bläst aus dem nördlichen Quadranten, die Segel stehen, die Pacific läuft und steuert das Schiff Richtung SSW, der Windgenerator nudelt. Nach einem Tag hat sich der Segel- und Wachrythmus eingestellt. Drei Wachen, nachts drei Stunden, tags fünf. Jeder von uns solo.

Der erste Fisch des Törns geht an die Angel. Er landet so schnell in der Pfanne, dass keine Zeit für ein Foto bleibt. Am Tag drauf verhakt sich eine Schildkröte mit der Flosse im Köder. Sie wird schadlos befreit und paddelt davon. Leider auch ohne Foto.

Die Nächte sind vom Vollmond hell. Die Wachen stehen unter der Beobachtung der vielen Gesichter und Figuren, die von den Wolken geformt werden. Aber, alles Luftikusse, die in Minuten wieder vergangen sind.

Die neuen Segel beruhigen durch ihre Verarbeitung das Fahrtenseglerherz. Sie strahlen die Sicherheit aus, dass die Baustelle erst einmal Ruhe hat. Trotzdem muss da noch ein bisschen nachgearbeitet werden.

Nach Etmalen von 167sm, 142sm und 151sm sind die 580sm fast abgesegelt, als wir nachts vor Graciosa stehen. Den Plan dort anzulegen verwerfe ich. Seit meinem letzten Besuch kenne ich die geänderten Hafenverhältnisse in Bezug auf Liegeplatz und Tiefgang nicht. Die herrschenden 6 Bft. legen in der Düse zwischen Lanzarote und Graciosa noch etwas zu und bauen die entsprechende Welle auf. Gegen die müsste man zurück, wenn der Hafen nicht passt.

Im Nachhinein eine gute Entscheidung, da man mittlerweile 10 Tage vorher eine Anker- oder Hafenerlaubnis für Graciosa beantragen muss.

Wir laufen weiter nach Puerto Calero.

Morgens um 06.00Uhr sind die Leinen fest und es gibt ein paar Anlegebiere.