Am frühen Nachmittag gehen die Leinen los und das Schiff wendet den Bug zum Ausgang der Chesapeake Bay in Richtung Atlantik. Gerade an der engsten Stelle des Fahrwassers, über dem Bay Tunnel, passiert uns eine Fregatte der US Navy und ein Flugzeugträger steuert uns entgegen. Da die Jungs sich zu wehren wissen, verziehen wir uns hinter die Fahrwassertonnen.

 Generalkurs 73 Grad und 2300 sm bis nach Horta/Azoren. Wir wollen die Windautobahn zwischen dem südlich gelegenen Azorenhoch und den nördlich davon ziehenden Tiefdruckgebieten nutzen. Das sollte uns Winde aus dem westlichen Quadranten bescheren. So ist es dann auch. Anfangs weht es mäßig, dann zunehmend frischer aus SW bis W. Bisher liegen wir immer über dem konservativ kalkulierten Schnitt von 5 Knoten Fahrt. Bereits am 3. Seetag ersegeln wir ein, für das Schiff, neues Rekordetmal von 192 sm! Wegen der westlichen Winde und unserem Kurs nach Ost, nur unter Genua. Begeistern kann dabei mal wieder die Windpilot Pacific plus Windfahnenselbststeueranlage. Auch in der hoch gehenden Dünung arbeitet sie wacker und hält brav den Kurs. Seit Beginn der Reise hat bisher niemand von uns aktiv gesteuert. Nur wenn der Wind nachlässt, die alte Dünung aber noch steht, gibt es zu wenig Winddruck in der Genua und die Wellen lassen das Segel einfallen. Wenn Windstärke und Wellen passen geht es ohne Probleme weiter flott voran.

Wir gehen ein roulierendes Zwei-Wachen-System. Drei Wachen in der Nacht zu 4 h und zwei am Tag mit 6 h. So ist jeder mit der Hundewache von 00.00 Uhr bis 04.00 Uhr nur jeden zweiten Tag dran und alle erhalten ausreichen Schlaf. Nur der vorher gemeinsam aufgestellte Speiseplan findet in den ersten Tagen keine Zustimmung mehr. Es kann natürlich nicht mehr alles frisch sein. Wir finden keine Einigung und so gibt es für den einen eine tägliche Nudel- und Müslidiät und der andere schlägt sich mit den Mahlzeiten für zwei herum.

In den Nächten ist immer wieder Wetterleuchten zu sehen. Uns erwischt dann doch eine Gewitterfront direkt. Heftig schlagen die Blitze auf der Wasserfläche ein und es beginnt zu schütten. Damit ist das Schiff schon einmal entsalzt. Leider schlägt ein Blitz so dicht neben dem Schiff ein, dass es keinen Laufzeitunterschied zwischen Blitz und sofortigem Donnerknall gibt. Im gleichen Moment geht der GPS komplett aus. Offensichtlich war das elektromagnetische Feld des Blitzes die Ursache. Zu Glück, dachte ich, war es das einzig an Bord laufende elektronische Gerät. Es brauchte einige Versuche den GPS wieder zu starten und dann auch Satelliten finden zu lassen. Angezeigt wurde anschließend wieder eine Genauigkeit von 4 Meter. Auch der Zielkurs und die Entfernung dahin passten. Auffallend jedoch, dass sich der angezeigte Steuerkurs in Sprüngen über die ganze Windrose bewegte und eine Geschwindigkeit zwischen 0 und 0,9 Knoten angezeigt wurde. Die Realität im Cockpit sah aber anders aus. Ähnliche Probleme hatte der magnetische Steuerkompass. Hier musste ich, im Gegensatz zur Situation vor dem Blitzschlag, eine Deviation bis zu 100 Grad feststellen. Da stimmte gar nichts mehr. Die redundanten Systeme, für den GPS vier autarke Geräte, die vorher auch nicht angeschaltet waren, wiesen die gleichen Macken auf. Bei den Kompassen, drei weitere in Ferngläsern und als Peilkompass, hatten die gleichen Abweichungen, wie der Hauptsteuerkompass. Das ganze klassische, als auch das elektronische Navigationssystem war zusammengebrochen. Welchen Anzeigen konnte noch getraut werden? Ich hätte ähnliches schon einmal erlebt, als ich in der Ostsee in eine Luftabwehrübung der Fregatte Mecklenburg-Vorpommern geraten bin. Die hatte zur Abwehr der angreifenden Tornados ihre elektronische Abwehr voll aufgedreht. Das war einerseits, auch mit Abstand, körperlich spürbar, so muss es in der Microwelle sein, andererseits spielten auch damals alle elektronischen Anzeigen, wie auch der Kompass, verrückt. Der Zustand hielt vier bis fünf Tage an. Dann hatte sich alles wieder normalisiert. Ich hoffe mal, dass das hier auch der Fall sein wird. Bis dahin halten wir uns mal an die Sonne, damit wir weiter einen groben Ostkurs fahren. In der Nacht will ich mit dem Polarstern den tatsächlichen Zustand des Steuerkompasses abprüfen

Dass hat leider nicht funktioniert, da es gänzlich bedeckt war. Wie ich im Laufe des Folgetages allerdings feststellen konnte begannen GPS und Steuerkompass sich langsam wieder auf Werte einzupendeln, die denen vor dem Blitzschlag nahe kommen. Es brauchte über einen Tag, bis ich überzeugt war, dass die Geräte wieder einwandfrei funktionieren. Noch 1557 sm liegen vor uns.

Wie ein Pferd eine Kutsche, zieht uns die Genua voran. Es herrschen weiter W bis SW Winde von 3 bis 6 Bft.. Wenn ich die einlaufenden Wetterkarten richtig interpretiere, sind wir weiterhin an der Luftmassengrenze des Azorenhochs zu den nördlich laufenden Tiefs unterwegs. Das nächste macht sich gerade an der Ostküste der USA auf den Weg. Das könnte uns noch etwas mehr Wind bringen, als bisher. Ansonsten steuert die Pacific, die Geräte arbeiten auch wieder und der Windgenerator schnurrt. Nach Tagen hat sich die Bordroutine eingestellt. Bestimmt von den Wachen wird geschlafen, gelesen, gekocht und gegessen. Im Schiff ist es schwül warm. Draußen herrscht T-Shirt Wetter, wenn auch seit Tagen bei bedecktem Himmel. Ab und an ein Regenschauer. Nur vor den immer mal wieder überkommenden Brechern muss man sich in Acht nehmen. Einer öffnet die Kühlschranktür und der Inhalt ergießt sich über den Salonboden. Noch 1373 sm.

Unsere tierischen Begleiter sind allein die Sturmvögel. Sie gleiten in den Tälern der Dünung entlang, um dann, ab und an, hoch in den Wind zu schießen. Anschließend suchen sie ihren Weg wieder in den Wellen. Gleich nach Norfolk gab es noch zwei Wale zu sehen: „Wal, da bläst er.“ Mehr als der Blas war aber auch nicht zu sehen.

Unsere Etmale stimmen. Seit dem Ablegen in Norfolk sind wir bisher im Schnitt mit 6,2 Knoten gesegelt. Heute ist Tag 8 und wir werden Bergfest feiern. In der letzten Nacht war es ziemlich windig und die Wellen gingen hoch. Ein paar Mal auch über das Schiff. Heute Morgen musste ich den Verlust eines Rettungsringes beklagen. Offensichtlich hatte ihn eine Welle aus der Halterung gerissen. Der Befestigungsgummi konnte wohl der Gewalt nicht Paroli bieten. Schade. Sonst gibt es bisher keine Schäden zu beklagen. In der Nacht von Tag 8 auf Tag 9 war Bergfest. Da keine Gäste zur Party geladen waren, ist auch niemand erschienen. Sowieso haben wir das letzte Schiff kurz nach Norfolk gesehen. Seitdem sind wir allein auf dem Planeten. Noch 1078 sm.

Unsere seemännische Tätigkeit besteht darin, nach anderen Schiffen Ausschau zu halten, das Wetter zu beobachten und nach den wechselnden Windverhältnissen die Selbststeueranlage auszurichten, damit der Generalkurs eingehalten wird. Dabei ist mir aufgefallen, dass in unserem Kielwasser immer wieder eine gelbe Boje aufpoppte. Offensichtlich zogen wir sie hinter uns her. Bei näherer Betrachtung waren es zwei Fischerbojen und ein Knäul von Leinen, dass sich am Schiff verfangen hatte. Mühselig holte ich alles mit dem Bootshaken aufs Heck. Die positive Feststellung war, dass die Leinen nicht in der Selbststeuerung hingen und auch ihre Arbeit nicht einschränkten. Nachdem ich die Bojen und das Leinenknäul herausgeschnitten hatte, ließen sich die Leinenreste aber nicht unter dem Schiff herausziehen. Ich hoffe mal nicht, dass sie im Propp festsitzen, sondern im schmalen Spalt zwischen Hauptruderblatt und Rumpf klemmen. Das lässt sich aber ohne Einschränkung bewegen. Den Versuch die Welle mit der Maschine in Gang zu setzen will ich mir für eine Wind- und Wellenkonstellation aufbewahren, in der auch die Chance besteht, im Wasser zu arbeiten, falls das nötig sein sollte. Noch 918 sm.

Die Leinen in Propp und/oder Ruder lassen mir doch keine Ruhe. Kaum wird die See etwas ruhiger bin ich am Fummeln. Die Idee, an der längsten der Leinen, die unter dem Rumpf herauskommen, eine weitere anzubinden, um sie dann von möglichst weit vorn an Deck auch nach vorn freizuziehen ist theoretisch zwar nicht schlecht, klappte in Praxis aber nicht. So hole ich alle restlichen Leinen auch an Deck und belege sie auf einer Klampe. Jetzt der Motortest. Es rumpelt, als ich den Gang einlege. Auch die Drehzahl geht etwas in den Keller, kommt dann aber wieder. Sollte der neu installierte Leinenschneider sich schon bewährt haben? Jedenfalls dreht der Propp jetzt vor und zurück frei. Leider nicht das Hauptruder. Es lässt sich nur ein Viertel nach Stb. und Bb. drehen. Nachdem ich die Leinen von der Klampe gelöst habe, geht es besser, aber nicht optimal. Egal, jetzt wird erst einmal das Manöver gefahren, um das Groß zu setzen. Mitten in der Aktion geht alles viel leichter. Ich schaue nach hinten ins Wasser und sehe einen Seilklumpen, den wir frei hinter uns herziehen. Offensichtlich hat sich die Blockade am Ruder gelöst und ist nur noch mit einem Seil am Schiff angeknotet. Daran können wir alles herausziehen. Um es nicht wieder ins Wasser zu werfen, verschwindet alles in der Ankerkiste bis zum nächsten Hafen. Das Problem hat sich quasi von selbst gelöst. Die dicke Kunststoffboje wird an Bord ein neuer Kugelfender.

Die Wetterkarte zeigt nicht ganz so gute Nachrichten. Das große Tief, was uns seit Tagen mit Wind versorgt hat, zieht nach Norden ab. Zwar gab es heute einen Segeltag mit Kaiserwetter, aber die Isobaren rutschen weiter auseinander und der Wind nimmt ab. Vor der US Ostküste ist der Kampf zwischen dem Azorenhoch und kleinen Teiltiefs noch nicht entschieden. Damit ist auch noch kein nachziehendes Tief in Aussicht. Hoffentlich parken wir nicht schon vor unserer Seemeilenkapazität in den Dieseltanks vor den Azoren im Hoch ein. Auch der, seit Norfolk, erste Funkkontakt zu einem Frachter brachte dazu keine neuen Wettererkenntnisse. Noch geht es aber stetig voran. Es bleiben 838 sm.

Dier Realität im Cockpit und die Wetterkarten lassen eine Parkpause erst einmal nicht befürchten. Hinter dem abziehenden Sturmtief hat sich ein kleines Randtief gebildet. Es scheint stationär zu sein. Da es langsam vom Azorenhoch aufgefüllt wird, lässt es uns mit südlichen Winden weiter gut vorankommen. Leider aber zum Preis eines Am Wind Kurses, was das Bordleben noch etwas sportlicher gestaltet. Hoffen wir mal, dass das Tief noch ein bisschen durchhält. Inzwischen hat sich ein Running Gag an Bord herausgebildet. Immer wenn ich mir ein frisches Hemd anziehe, ist entweder der Trimm des Bootes neu einzustellen, was in der Regel auch eine Salzwasserdusche beinhaltet, oder eine schweißtreibende Tätigkeit an Bord steht, nicht vorhersehbar, an. So auch in diesem Fall. Bei der regelmäßigen Inspektion sehe ich, dass reichlich Wasser in der Motorraumbilge steht. Das hatten wir alles schon einmal auf dem Atlantiktörn in die Karibik. Nach intensivem Test fallen aber die bisher üblichen Verdächtigen aus. Stopfbuchse, Generator und Auspuffanlage, alles trocken. Seit Norfolk segeln wir auf dem Backbord Bug. Da auch unter einigen Bodenbrettern in Lee Wasser steht, scheint am achteren Deck ein Beschlag undicht zu sein oder es dringt Wasser über die Umlenkrollen der Badeplattform am, Heck ein. Die hatte ich zwar mit Tape geschlossen, aber Brecher und ab und an reichlich Regen haben wohl mehr Kraft. Als, soweit wie möglich, das Wasser wieder draußen war, war das frische Hemd durch. Noch 580 sm.

Die Angelegenheit mit dem eindringenden Wasser hat noch eine neue Theorie erhalten. Da es seit Tagen weder geregnet hat, noch Wellen über das Heck gegangen sind und trotzdem ganz langsam Wasser nachläuft, können es wohl doch nicht die Beschläge oder die Badeplattform sein. Damit geraten die Außenbordsdurchlässe, die normalerweise über der Wasserlinie sind, in den Fokus. Die Auslässe von Lenzpumpen, Backskiste und Gasfach. Die hat die Werft nur in einer Kunststoffversion durch den Rumpf geführt. Wie ich mit einem Spiegel feststelle, liegen die jetzt, beim Segeln auf Backbordbug permanent unter Wasser. Sollte hier der Durchlass selbst oder der Schlauchansatz leicht undicht sein, so wäre das eine Erklärung. Um das anzusehen, muss die gesamte Backskiste ausgeräumt werden. Das hebe ich mir für einen etwas ruhigeren Seetag auf. Bis dahin muss es der Schwamm und die Pütz tun.

Bis hierher war es flottes Segeln. Der bisherige Durchschnitt der Etmale liegt bei 160 sm, was eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 6,7 Knoten bedeutet. Jetzt steigt aber stetig das Barometer. Das Azorenhoch ist im Anmarsch und wir sind auf der Flucht. Es gilt, noch mit dem Wind unter die 400 sm Grenze bis zum Ziel zu kommen, damit der Diesel reicht. Noch 488 sm.

Ich hätte heute Morgen das frische Hemd nicht anziehen sollen. Nach den bisher gemachten Erfahrungen über den Zusammenhang von meinen frischen Hemden und den Ereignissen an Bord war das ein Fehler. Der Wind nahm stetig ab und das Barometer stieg stetig an. Der Generator lud noch die Batterien, bis wir dann doch unter Maschine weiterlaufen mussten. Die Azoren lagen zwar noch mehr als 400 sm entfernt, aber hier in der Flaute herumtreiben brachte auch keinen Fortschritt. Zu meinem Erschrecken offenbarte meine Inspektionsrunde wieder eine volle Motorbilge. Wo kam bloß das Wasser her? Erst einmal musste es aus dem Schiff. Pumpen und Pütz schafften das. Dabei floss schon so mancher Schweißtropfen. Bei der Ursachenforschung schieden die gestern noch im Fokus stehenden Außenbordsdurchlässe ausscheiden, da die heute, wegen des schwachen Windes, nicht unter der Wasserlinie lagen. Dann alle möglichen Quellen noch einmal einzeln durchgeprüft. In den Achterkabinen alle Matratzen hoch und unter die Abdeckungen intensiv nach Stopfbuchse, Wassersammler und Schalldämpfer der Auspuffanlage geschaut. Alles trocken. Dabei entdeckte ich das Rinnsal, dass mir gestern nicht aufgefallen war. Vom Generator an Stb., wegen der Dauerlage, hinüber nach Bb. und dann Richtung Motorbilge. Also doch einer der üblichen Verdächtigen. Dier Generatorbackskiste ausgeräumt und den Schallschutz abgebaut. Gleich der erste Startversuch zeigt die kleine sprühende Fontäne am Kühlwasserschlauch. Wieder war durch die Vibrationen der Maschine, gleich hinter der Schlauchschelle, ein Riss im Schlauch entstanden. Der Generator erhielt noch so viel Kühlwasser, um nicht abzuschalten, gleichzeitig ergoss sich ein steter Fluss ins Schiff. Ärgerlich, aber eine leichter Reparatur. Mühseliger war es, das Wasser aus allen Ecken zu bekommen. Die alten Schläuche scheinen mir schon ziemlich verhärtet zu sein, sodass hier ein Ersatz Abhilfe schaffen kann. Zusätzlich werde ich die Schläuche unter den Schellen aufdoppeln. Pünktlich, nach meine acht Stunden Freiwache konnte ich den Werkzeugkoffer wieder verstauen, um meine reguläre Wache anzutreten. Das frische Hemd war übrigens durch. Noch 405 sm.

Absurd, wir kreuzen im Azorenhoch gegen östliche Winde auf. Aus dem Nichts gab es in der Flaute plötzlich wieder Wind. Leider gegen uns. Langsam knabbern wir die Entfernung zum Ziel ab. Noch 357 sm.

Heute gab es kein frisches Hemd und damit hielten sich die Katastrophen in beherrschbaren Grenzen. Wider Erwarten gab es Segelwind, obwohl die Wetterkarten die weit auseinanderstehenden Isobaren des Azorenhochs zeigten. Wir nahmen das gerne an, um bei Kaiserwetter weitere Meilen in Richtung Horta zu machen und dabei die Dieselvorräte zu schonen. Jetzt, in der Nacht, brummelt aber der Diesel doch. Mit der Sonne verschwand auch der Wind. Die Entfernung zum Ziel entspricht jetzt eher unserer Reichweite aus dem Tank. Noch 230 sm.

Ein bisschen Wind wurde uns heute dann doch beschert und der Genacker kam als Leichtwindsegel zum Einsatz. Das ersparte uns weiteren Diesel, der jetzt in der Nacht für die letzten Meilen gebraucht wird. Flores liegt 30 sm nördlich querab und bescherte für Augenblicke ein Handynetz sodass die erste beruhigende Nachricht in die Heimat gesendet werden konnte. An Bord laufen die Vorbereitungen für die Ankunft. Das heißt, nach den alkoholfreien Tagen seit Norfolk, das gebunkerte Bier unter den Bodenbrettern herauszuholen und in die Kühlung zu schaffen. Noch 86 sm.

Im Morgengrauem schälen sich die ersten Konturen der Insel Fajal und der dahinterliegende Pico heraus. Die letzten Meilen laufen wir unter Maschine und der stützenden Genua ab. Die Augen können sich kaum satt sehen am intensiver werdendem Grün. Laufend wird fotografiert.

Gleich hinter der Hafenmole wird schon geankert. Es ist aber nicht so voll, wie anfangs befürchtet. Da der Hafenmeister noch anderweitig beschäftigt ist, reicht die Zeit am Zollkai, um das Schiff zu entsalzen, den Müll zu entsorgen und die Diesel- und Wassertanks zu füllen. Eigentlich könnten wir so gleich weiter. Die Einklarierung läuft ausgesprochen entspannt, wie auch der gesamte Hafen drei Gänge heruntergeschaltet zu haben scheint. Wir bekommen einen Platz als Dritte im Päckchen zugewiesen. Das Boot ist fest und es gibt ein Bier, einen Gin Tonic und ein Steak in Peter’s Cafe Sport.

Auf der Uhr stehen 2332 sm in 16 Tagen. Das ergibt ein durchschnittliches Etmal von knapp 160 sm bei 6,5 Knoten. Das beste Etmal betrug 192 sm, das schlechteste 114 sm. Es gab keinen Bruch und keine ernsthaften Probleme.

Sehr gut!

Jetzt Ausschlafen und das entspannte Hafenflair der Langfahrtensegler in Horta genießen.